Gefahrengebiete auch in Schweden?

Die schwedischen Medien überschlugen sich in den letzten Monaten mit Meldungen über Steine werfende und Brandstiftende Jugendliche. In Orten wie Norrköping, Borlänge, Örebro, Borås oder Malmö wurden seit März diesen Jahres verstärkt Autos und Container angezündet, die dann eintreffenden Bullen wurden mit Steinen beworfen, ihre Fahrzeuge demoliert. In den Medien, sozialen Netzwerken und im Parlament werden dafür migrantische Jugendliche verantwortlich gemacht. Die Aussagen von PolitikerInnen, Bullen und „besorgten Bürgern“ ähneln den Kampagnen in Berlin oder Hamburg zu diesen Erscheinungsformen ausbrechender Wut.

Spannend im Land der Elche, mit der Streife in den Steinhagel:
https://www.youtube.com/watch?v=37OASXvpigY

Am 17. August beschloss die Regierung ein Programm zur Bekämpfung der Autobrände: Gefahrengebiete auch in Schweden? weiterlesen

Rebellion in Milwaukee

Wieder wurde ein Mensch in den USA von der Polizei ermordet, in Milwaukee waren die Reaktionen darauf etwas heftiger als üblich. Am 13. August wurde der 23 jährige Sylville K. Smith von einem Bullen erschossen nachdem er Aufforderungen zum Stehenbleiben nicht nachkam. Bereits 2014 hatte es Spannungen nach der Ermordung von Dontre Hamilton durch einen Bullen in dieser Stadt gegeben. Die Milwaukee Police ist berüchtigt seit dem 2010 und 2011 Gefangene in ihrem Gewahrsam ums Leben kamen, u.a. Derek Williams.

Der Ermordete ist ein Schwarzer – sein Mörder diesmal auch. Was eigentlich keine Rolle spielen sollte, ist nun das beherrschende Thema in den USA zu diesem Fall. Rebellion in Milwaukee weiterlesen

Am 15. September 2016 – Auf nach Paris!

Rund 2 Monate sind seit der letzten offensiven Demonstration vergangen. Diese bildete den Höhepunkt einer sozialen Bewegung, die im März ihren Anfang nahm. Ausgelöst durch eine umstrittene Arbeitsrechtreform, löste sich die Bewegung schnell von reformistischen Tendenzen und ließ sich in ihrer Aktionsformen weder von politischen noch gewerkschaftlichen Autoritäten einschränken.

Während etwa 4 Monaten fanden sich wöchentlich Student_innen, Schüler_innen, Arbeiter_innen, Arbeitslose, Gewerkschaftler_innen, Anarchist_innen und Antiautoritäre Seite an Seite, geeint durch eine gemeinsame Wut auf- und Ablehnung gegenüber der staatlich organisierten Fremdbestimmung des sozialen Lebens. Am 15. September 2016 – Auf nach Paris! weiterlesen

Widerständische Kieze am Beispiel von Exarchia in Athen

Samstag 6. Dezember 2008, 21.10 Uhr Ort: Zentrum von Athen, Exarchia. Der Bulle Korkoneas schießt auf eine Gruppe von Kindern. Durch die Kugeln stirbt der 15jährige Schüler Alexandros Grigoropoulos. Die darauf folgenden mehrwöchigen Unruhen machen den Stadtteil weltweit bekannt. Doch die Geschichte von Exarchia ist schon immer durch den Widerstand gegen den Staat geprägt.

Der älteste überlieferte Zusammenstoß von Studenten mit der Polizei in diesem Viertel fand am 11. Mai 1859 statt und wurde unter dem Namen „Skiadika“ bekannt. Die Auseinandersetzungen spielten sich in den gleichen Straßen wie der Dezemberaufstand 2008 ab und führten zur ersten Besetzung eines universitären Gebäudes. Widerständische Kieze am Beispiel von Exarchia in Athen weiterlesen

London 2016: Das Terrain des Kampfes in unserer Stadt

Wenn wir etwas Leben und Anarchie auf die Straßen Londons tragen wollen, hilft es uns das Terrain zu verstehen, auf dem wir kämpfen. Dieser Artikel untersucht die Rolle Londons im globalen Kapitalismus; wie diese zu „sozialen Säuberungen“ und Kontrolle führt und ein paar Samen des Widerstands, die in den letzen Jahren aufkamen. Es ist eine gekürzte Version unseres Pamphlets „London 2016“, welches auf diese Punkte detaillierter eingeht. London 2016: Das Terrain des Kampfes in unserer Stadt weiterlesen

Athen: Erklärung zur Teilnahme an den Angriffen gegen die MAT in der Patission – Soli Rigaer94

Dokumentation einer Erklärung die auf Linksunten versteckt wird:

Am 9. Juli, in den Morgenstunden zum 10. haben wir uns an den Angriffen gegen die bewaffneten Sicherheitsleute der herrschenden Klasse beteiligt. Wir bekunden hiermit unsere Absicht den Planeten in ein dauerhaftes Schlachtfeld zu verwandeln.

Wir entschieden uns dafür die Nacht in Flammen zu setzen, zusammen mit anderen Verrückten und Aufständischen, um es uns noch ein Mal in Erinnerung zu rufen, wie bei jeder Verurteilung eines*r anarchistischen Genoss*in, für jeden repressiven Angriff, für jeden staatlichen Mord wird es laute Antworten auf den Straßen der Metropole geben und nicht nur dort. Athen: Erklärung zur Teilnahme an den Angriffen gegen die MAT in der Patission – Soli Rigaer94 weiterlesen

Antiautoritäre zur Demonstration „Investor*innenträume Platzen lassen“ am 9. Juli

Der folgende Text wurde von Linksunten übernommen:

Nach einer monatelangen Hetzkampagne, in der die Rigaer 94 wahlweise als linksextremistisch, rechtsextremistisch, terroristisch oder kriminell mit irrationalen Motiven dargestellt wurde, waren am 9. Juli ca. 4000 bis 5000 Menschen bereit für das Hausprojekt und gegen die Mietenpolitik des Senats und seinen Ausnahmezustand Gesicht zu zeigen. Das sich diese Generationen und Spektren übergreifende Demonstration nicht vom Angstklima, dass Henkels Papageien in der Berliner Medienlandschaft täglich verbreiten, beeindrucken ließ, deutet zumindest Ansätze einer Verankerung autonomer Politik in den Kämpfen um Wohnraum in dieser Stadt an. Antiautoritäre zur Demonstration „Investor*innenträume Platzen lassen“ am 9. Juli weiterlesen

Paris im Mai

Überall am Ausgangspunkt der Demo in Paris am Dienstag, 17. Mai, Bullen. CRS, Gendarmerie National, … Kontrolle absolut. Aber der Ordnungsdienst (service d’ordre, SO) der Gewerkschaften fährt mit Transportern voller Knüppel, Baseballschläger, Reizgasgeräten und Helmen vor….

Es dauert eine Weile bis der Block sich gefunden hat, denn es ist schwierig, sich unter diesen Bedingungen zu organisieren und ganz vorne, an der Spitze der Demo laufen nicht nur die Bullen, sondern auch die behelmten und bewaffneten Schläger der CGT und FO. Paris im Mai weiterlesen

Gegen die Grenze am Brenner

Es sollte kein symbolischer Tag werden, der 7. Mai, und es wurde auch keiner. Es gibt Frauen und Männer, die nicht gewillt sind, all die Grenzen, Stacheldrahte, administrative Inhaftierung, Massen an Migranten, die an den Grenzen und in den Seen sterben, Konzentrationslager zu akzeptieren. Es war ein Tag des internationalen Kampfes mit Demonstrationen in verschiedenen Ländern und verschiedenen Aktionen in Italien, an der Grenze beim Brenner haben hunderte Gefährt_innen gekämpft.

Es ist schwierig, sich eine ungünstigere Situation als dieses kleine Grenzdorf mit nur einem Zugangsweg vorzustellen. Diejenigen, die gekommen sind, kamen mit ihrem Herz, mit dem Bewusstsein, dass der Kampf gegen das Europa der Lager, das die Staaten am aufbauen sind, seinen Preis hat. Die österreichisch-italienische Grenze ist nur ein kleiner Teil dieser Mauer und die uns nächstliegendste.

Während all der Veranstaltungen zum 07. Mai, und es gab eine Menge davon, waren wir stets klar: Wenn da Grenzen sein werden, werden wir versuchen, diese anzugreifen, andernfalls würden wir die Kommunikationswege blockieren, um zu zeigen, dass es für die verantwortlichen Herren nicht nur darum geht, Mauern zu bauen, sondern auch darum, diese zu verwalten, zu entscheiden, wer und was passieren kann und wer und was nicht. Gegen die Grenze am Brenner weiterlesen

Demokratisches Spektakel zum Arbeitsgesetz

Erst hatte die französische Regierung hartnäckig demententiert, dass sie auf den Verfassungsartikel 49-3 zurückzugreifen gedenke, der es ihr ermöglichen würde, das umstrittene Gesetz zur „Reform“ des Arbeitsmarktes ohne parlamentarische Mehrheit in Kraft zu setzen. Am 10. Mai aber war es dann doch soweit. Nach Beratung mit Hollande stimmte das Kabinett den Änderungen per Dekret zu, kommt es im Parlament nun nicht zu einem erfolgreichen Misstrauensvotum, treten die Änderungen endgültig in Kraft. Demokratisches Spektakel zum Arbeitsgesetz weiterlesen