Schlagwort-Archive: Repression

Aktion, 3 Jahre nach dem Tod (im Kampf) von Sebastián Oversluij

Santiago-Chile, 7.12.2016: Salida an der UMCE (ehenmals pädagogisches Institut), Barrikaden, Transparente, Flugblätter und Angriffe mit Molotow-Cocktails auf das Pack von Cabanierxs, als Erinnerung an Pelao Angry und für die politischen Gefangenen. Währendessen kam es auch an der JGM (Universität von Chile) zu Auseinandersetzungen.

Die Flugblätter sagen:

Sebastián Oversluij, mit jeder direkte Aktion gewinnen wir deine Erinnerung zurück. Diesen 11. Dezember sind es schon drei Jahre her, seit deinem Tod im Kampf, mit Feuer antworten wir auf jeden gefallenen Gefährten.

Freiheit für die GefährtInnen des PDI-Falles, Tamara Sol und alle GefährtInnen, die sich, verschleppt durch den Polizeistaat, im Knast befinden.

Feuer den Gefängnissen!
Kein Vergessen, ebenso kein Vergeben!
Der Kampf geht weiter, stärker als bisher!

Über die Unruhen in Charlotte

In Charlotte hat die Ermordung eines Afroamerikaners (Keith Scott) am 20. September Krawalle ausgelöst, doch es kommt noch schlimmer: Während den Krawallen wurde ein weiterer Afroamerikaner (Justin Carr), mit einem Schuss in den Kopf, ermordet. Beide Morde haben eine Spirale aus Repression, spontanen Organisationsformen und Revolten hervorgebracht.
Letztere sind besonders interessant, weil sie nicht nur Bankenviertel, Privateigentum, Symbole des Kapitalismus und die Polizei konsequent angreifen, sondern nach Möglichkeiten suchen um die Momente der Revolte zu intensivieren, d.h. es werden Möglichkeiten gesucht um die Dynamik der Revolte zu verbreiten und sie vor den Lügen und den rekuperativen Intentionen der Reformisten, Pazifisten, Priester, Journalisten, Linken, Sozialarbeiter und sonstigen Verächter der Revolte, zu schützen.


 
Die generalisierte Unzufriedenheit, die sich durch die Revolte von Ferguson wie ein Flächenbrand verbreitete, Über die Unruhen in Charlotte weiterlesen

Kurznachrichten aus Santiago

Während einer Aktionswoche Anfang September wurde an den Pinochet Putsch 1973 erinnert. In der direkten Umgebung der Schule Manuel Barros Borgoño im Zentrum Santiagos errichteten Schüler*innen Barrikaden und griffen Bullen an, die als „elende Lakeien, das bürgerliche Eigentum beschützen“, wie es in einer verbreiteten Erklärung heißt.

Am 06. September flogen Molotovs und Steine gegen Carabinero – Spezialeinheit FF. EE. und Barrikaden auf der Straße San Diego direkt vor der Schule. Das gleiche geschah am 08. September und auch am 13. wobei ein Jugendlicher von Motorradbullen angefahren wurde und acht Jugendliche verhaftet wurden. Auch am 15. September gab es hier Randale, wie eine Woche zuvor ebenfalls vor der Schule Darío Salas.
Weiter gings am 4. Oktober 2016, Vermummte errichteten Barrikaden vor der UMCE (ehemalige Pädadogische Universität in Macul con Grecia) aus Solidarität mit den Kriegsgefangenen. Sie stießen mit den Henkern der Spezialeinheiten der Carabineros zusammen.
Ein Transparent wurde aufgehangen mit dem Slogan: „Nichts ist zu Ende – Alles geht weiter“, Parolen wurden gerufen: „Kontinuität im Kampf gegen Knäste – Solidarität muss dauerhaft und aktiv sein!“

Flugblätter wurden verteilt, die zur Unterstützung von Tamara Sol Farías Vegara, Andrés Aravena (Chico), Jean Gutiérrez (Legua) und den “PDI Case” Genoss*innen aufrufen. Der Tag endete ohne Verhaftungen
Am 10. Oktober wurden im Zentrum von Santiago erneut Barrikaden errichtet und Molotovs gegen Bullen geworfen, als diese gewaltsam gegen eine Demonstration zur Unterstützung der Mapuche vorgingen.

Informationen aus Chile sind momentan nicht so einfach zu erhalten weil viele Blogs aus der Region aufgegeben haben, kein Videoaktivismus mehr betrieben wird und manches über Facebook läuft. Die wenigen Berichte aus Santiago, wie zuletzt über die Zusammenstöße am 11. September , verdeutlichen diesen Mangel. Und es gibt zu wenige Übersetzungen aus den sehr guten Broschüren, wie zum Beispiel La Bomba.
Anarchistische Zusammenhänge in Chile sind seit einiger Zeit in einem Kreislauf von Repression und Antirepression stecken geblieben; es gibt Gefangene für die etwas unternommen wird, was neue Gefangene produziert. Die weiterhin laufenden militanten Bildungsproteste sind nicht anarchistisch geprägt und werden ausserhalb Chiles kaum registriert.

Antiautoritäre zur Demonstration „Investor*innenträume Platzen lassen“ am 9. Juli

Der folgende Text wurde von Linksunten übernommen:

Nach einer monatelangen Hetzkampagne, in der die Rigaer 94 wahlweise als linksextremistisch, rechtsextremistisch, terroristisch oder kriminell mit irrationalen Motiven dargestellt wurde, waren am 9. Juli ca. 4000 bis 5000 Menschen bereit für das Hausprojekt und gegen die Mietenpolitik des Senats und seinen Ausnahmezustand Gesicht zu zeigen. Das sich diese Generationen und Spektren übergreifende Demonstration nicht vom Angstklima, dass Henkels Papageien in der Berliner Medienlandschaft täglich verbreiten, beeindrucken ließ, deutet zumindest Ansätze einer Verankerung autonomer Politik in den Kämpfen um Wohnraum in dieser Stadt an. Antiautoritäre zur Demonstration „Investor*innenträume Platzen lassen“ am 9. Juli weiterlesen

Paris im Mai

Überall am Ausgangspunkt der Demo in Paris am Dienstag, 17. Mai, Bullen. CRS, Gendarmerie National, … Kontrolle absolut. Aber der Ordnungsdienst (service d’ordre, SO) der Gewerkschaften fährt mit Transportern voller Knüppel, Baseballschläger, Reizgasgeräten und Helmen vor….

Es dauert eine Weile bis der Block sich gefunden hat, denn es ist schwierig, sich unter diesen Bedingungen zu organisieren und ganz vorne, an der Spitze der Demo laufen nicht nur die Bullen, sondern auch die behelmten und bewaffneten Schläger der CGT und FO. Paris im Mai weiterlesen

Gegen die Grenze am Brenner

Es sollte kein symbolischer Tag werden, der 7. Mai, und es wurde auch keiner. Es gibt Frauen und Männer, die nicht gewillt sind, all die Grenzen, Stacheldrahte, administrative Inhaftierung, Massen an Migranten, die an den Grenzen und in den Seen sterben, Konzentrationslager zu akzeptieren. Es war ein Tag des internationalen Kampfes mit Demonstrationen in verschiedenen Ländern und verschiedenen Aktionen in Italien, an der Grenze beim Brenner haben hunderte Gefährt_innen gekämpft.

Es ist schwierig, sich eine ungünstigere Situation als dieses kleine Grenzdorf mit nur einem Zugangsweg vorzustellen. Diejenigen, die gekommen sind, kamen mit ihrem Herz, mit dem Bewusstsein, dass der Kampf gegen das Europa der Lager, das die Staaten am aufbauen sind, seinen Preis hat. Die österreichisch-italienische Grenze ist nur ein kleiner Teil dieser Mauer und die uns nächstliegendste.

Während all der Veranstaltungen zum 07. Mai, und es gab eine Menge davon, waren wir stets klar: Wenn da Grenzen sein werden, werden wir versuchen, diese anzugreifen, andernfalls würden wir die Kommunikationswege blockieren, um zu zeigen, dass es für die verantwortlichen Herren nicht nur darum geht, Mauern zu bauen, sondern auch darum, diese zu verwalten, zu entscheiden, wer und was passieren kann und wer und was nicht. Gegen die Grenze am Brenner weiterlesen

Demokratisches Spektakel zum Arbeitsgesetz

Erst hatte die französische Regierung hartnäckig demententiert, dass sie auf den Verfassungsartikel 49-3 zurückzugreifen gedenke, der es ihr ermöglichen würde, das umstrittene Gesetz zur „Reform“ des Arbeitsmarktes ohne parlamentarische Mehrheit in Kraft zu setzen. Am 10. Mai aber war es dann doch soweit. Nach Beratung mit Hollande stimmte das Kabinett den Änderungen per Dekret zu, kommt es im Parlament nun nicht zu einem erfolgreichen Misstrauensvotum, treten die Änderungen endgültig in Kraft. Demokratisches Spektakel zum Arbeitsgesetz weiterlesen

Widerstand gegen Präsidentin Bachellet eskaliert in Valparaiso

Die Rede von Michelle Bachellet am 21. Mai zur Lage der Nation vor der Nationalversammlung wurden von harten Zusammenstößen auf den Straßen von Valparaiso begleitet. Der sogenannte Kongress tagt in der kleinen Weltkulturerbe Stadt weil der Staat in Santiago den Druck der Straße fürchtet. Diese jährliche Demonstration endet fast immer mit Krawallen.
Die Demonstration wurde von Schüler*innen und Studierenden genutzt, um nach der gewaltsamen Auflösung der Bildungsproteste vor einem Monat ( Video) ihre Wut zu zeigen. Widerstand gegen Präsidentin Bachellet eskaliert in Valparaiso weiterlesen

Disturbios in Barcelona nach Räumung

Die „Enteignete Bank“, besetztes soziales Zentrum im Viertel Gracia von Barcelona, wurde am 23. Mai von den Bullen geräumt. Acht Stunden benötigten die Bullen um mit Trennschleifern und anderem Gerät, die letzten Leute aus dem verbarrikadierten Gebäude zu holen.

Am Abend formierte sich eine Demonstration mit 2000 Menschen gegen diesen Angriff und zerstörte auf ihrem Weg einige Scheiben von Banken. Disturbios in Barcelona nach Räumung weiterlesen

Die Revolte ist angekommen

Von den europäischen Mainstream Medien zu Gunsten einer unerträglichen Hetze gegen Flüchtlinge verschwiegen, ist als Vorbote des kommenden Aufstands, die Revolte der Jugendlichen in Frankreich angekommen. Der antiautoritäre Raum verhält sich dazu wie immer abwartend, so das hier nur eine Zusammenfassung der letzten Tage möglich ist.

Aktionstag 31. März
Der 31. März sah Hunderttausende in Frankreich auf den Strassen, die Gewerkschaften sprechen von 1,2 Millionen, die Behörden von 400 000, real dürften es also weit über eine halbe Million gewesen sein. Die Revolte ist angekommen weiterlesen