Mobaction

Die europäischen Polizeibehörden arbeiten ständig an ihren Konzepten zur Aufstandsbekämpfung und da es kaum Ausnahmesituationen gibt, bekämpfen die jeweiligen Bereitschaftspolizeien und Spezialkräfte einfach jede unbequeme Demonstration mit maximalem Einsatz. Dadurch werden natürlich die Handlungsräume antagonistischer Bewegungen extrem eingeengt, die Teilnahme an einem Protest, der die Regeln der „Demokratie“ ignoriert, wird zum Risiko.
Was uns bleibt, ist die Bereitschaft ungewöhnliche Mobilisierungs- und Aktionsformen auszuprobieren, wenn wir mit den herkömmlichen Methoden nicht mehr weiterkommen. Wenn angemeldete Demonstrationen mit erniedrigenden Ritualen verbunden sind und kaum noch agieren können, wenn die Resonanz auf Spontis sinkt, dann muss was anderes probiert werden,

zum Beispiel eine Party zum Randalemob werden lassen. Zürich, März 2013:

Zürich, September 2011:

Selbst in einer scheinbar total gesicherten Metropole wie Berlin lässt es sich angekündigt und unbewilligt demonstrieren, wie die Carlo Demo 2011 zeigt.
Voraussetzung war eine massive und differenzierte Mobilisierung und Eigenverantwortliches, autonomes Handeln aller Beteiligten:

Vielen Demonstrationen fehlen heute Mobilisierung und Planung. Soll mehr passieren als ein behördlich genehmigter Spaziergang, sollte dies frühzeitig vermittelt werden. Ort und Uhrzeit einer Demonstration können zu unserem Vorteil gewählt werden, wenn die Demo z.B. nicht durch leere Regierungsviertel zur Mittagszeit läuft, sondern durch den eigenen Kiez wo es ausreichend Material gibt. Beim EU Gipfel 1993 wurde so die Polizei in Kopenhagen überrascht:

Wenn eine Mobaction geplant werden kann und nicht spontan entsteht, sollte sie die Nähe zu Baustellen suchen, dadurch lässt sich die Beweglichkeit der Bullen schnell einschränken.

Mobactions sind auch manchmal bei Demonstrationen möglich wenn Bullen von der Entschlossenheit der TeilnehmerInnen überrascht werden: