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Kurznachrichten aus Santiago

Während einer Aktionswoche Anfang September wurde an den Pinochet Putsch 1973 erinnert. In der direkten Umgebung der Schule Manuel Barros Borgoño im Zentrum Santiagos errichteten Schüler*innen Barrikaden und griffen Bullen an, die als „elende Lakeien, das bürgerliche Eigentum beschützen“, wie es in einer verbreiteten Erklärung heißt.

Am 06. September flogen Molotovs und Steine gegen Carabinero – Spezialeinheit FF. EE. und Barrikaden auf der Straße San Diego direkt vor der Schule. Das gleiche geschah am 08. September und auch am 13. wobei ein Jugendlicher von Motorradbullen angefahren wurde und acht Jugendliche verhaftet wurden. Auch am 15. September gab es hier Randale, wie eine Woche zuvor ebenfalls vor der Schule Darío Salas.
Weiter gings am 4. Oktober 2016, Vermummte errichteten Barrikaden vor der UMCE (ehemalige Pädadogische Universität in Macul con Grecia) aus Solidarität mit den Kriegsgefangenen. Sie stießen mit den Henkern der Spezialeinheiten der Carabineros zusammen.
Ein Transparent wurde aufgehangen mit dem Slogan: „Nichts ist zu Ende – Alles geht weiter“, Parolen wurden gerufen: „Kontinuität im Kampf gegen Knäste – Solidarität muss dauerhaft und aktiv sein!“

Flugblätter wurden verteilt, die zur Unterstützung von Tamara Sol Farías Vegara, Andrés Aravena (Chico), Jean Gutiérrez (Legua) und den “PDI Case” Genoss*innen aufrufen. Der Tag endete ohne Verhaftungen
Am 10. Oktober wurden im Zentrum von Santiago erneut Barrikaden errichtet und Molotovs gegen Bullen geworfen, als diese gewaltsam gegen eine Demonstration zur Unterstützung der Mapuche vorgingen.

Informationen aus Chile sind momentan nicht so einfach zu erhalten weil viele Blogs aus der Region aufgegeben haben, kein Videoaktivismus mehr betrieben wird und manches über Facebook läuft. Die wenigen Berichte aus Santiago, wie zuletzt über die Zusammenstöße am 11. September , verdeutlichen diesen Mangel. Und es gibt zu wenige Übersetzungen aus den sehr guten Broschüren, wie zum Beispiel La Bomba.
Anarchistische Zusammenhänge in Chile sind seit einiger Zeit in einem Kreislauf von Repression und Antirepression stecken geblieben; es gibt Gefangene für die etwas unternommen wird, was neue Gefangene produziert. Die weiterhin laufenden militanten Bildungsproteste sind nicht anarchistisch geprägt und werden ausserhalb Chiles kaum registriert.

Chronik und Inspiration: Für einen Schwarzen Dezember

Μαύρο Δεκέμβρη – Schwarzer Dezember – Diciembre Negro – Black December – Kara Aralık – Dicembre Nero  – Décembre Noir – Dezembro Negro

Nach dem offenen Aufruf von Panagiotis Argriou (CCF) und Nikos Romanos, zwei griechische anarchistische Gefangene, sind Weltweit Anarchist*innen der Aktionskampagne mit dem Namen Schwarzer Dezember gefolgt, „welche der Zünder für einen Neustart anarchistischen Aufstands, innerhalb und ausserhalb der Knäste, sein wird.“

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Zudem gab es einen internationaler Aufruf in mehreren Sprachen. Es folgten Texte, Briefe und Broschüren aus verschiedenen Teilen der Welt sowie Solidaritätsbekundungen, gezielte Angriffe und Aktionen. Eine anarchistische Offensive, die sich die Straßen, Plätze, Raum zurückholt und diese mit Inhalten füllt:

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Zwischen Spaltung und Auftrieb – anarchistische Bestrebungen gegen Syriza

Wenige Tage nach der Regierungsübernahme von Syriza, ereignete sich am 6. Februar im Athener Stadtteil Exarchia ein Vorfall, der die Konflikte innerhalb der anarchistischen Bewegung Griechenlands sichtbar werden ließ.

Ein einzelnes Polizeifahrzeug hatte an diesem Abend gegen das weithin akzeptierte Verbot normaler Streifentätigkeit in diesem Gebiet verstoßen und sich in die Spiridon Trikoupi Straße begeben, um einen Streit unter Autofahrern zu klären. Zwischen Spaltung und Auftrieb – anarchistische Bestrebungen gegen Syriza weiterlesen