Wieder wurde ein Mensch in den USA von der Polizei ermordet, in Milwaukee waren die Reaktionen darauf etwas heftiger als üblich. Am 13. August wurde der 23 jährige Sylville K. Smith von einem Bullen erschossen nachdem er Aufforderungen zum Stehenbleiben nicht nachkam. Bereits 2014 hatte es Spannungen nach der Ermordung von Dontre Hamilton durch einen Bullen in dieser Stadt gegeben. Die Milwaukee Police ist berüchtigt seit dem 2010 und 2011 Gefangene in ihrem Gewahrsam ums Leben kamen, u.a. Derek Williams.
Der Ermordete ist ein Schwarzer – sein Mörder diesmal auch. Was eigentlich keine Rolle spielen sollte, ist nun das beherrschende Thema in den USA zu diesem Fall.
Die Medien sind voll mit Kommentaren über „Rassenkonflikte“ nachdem Schwarze angeblich Jagd auf Weiße in Milwaukee machten. Fakt ist, nach dem Tod von Sylville K. Smith explodierte die Stadt. Menschen griffen die Polizei mit Steinen an, Bullenautos und andere Fahrzeuge sowie Geschäfte brannten zwei Tage lang.
Es ist nicht einfach sich ein Bild von der Situation zu machen, die sozialen Netzwerke in den USA werden von Faschisten mit Verschwörungstheorien zum Milwaukee Uprising überschwemmt. Auf einem Donald Trump freundlichen Sender tauchte ein Interview mit dem Verteidigungsminister der New Black Panther Party auf, in dem dieser von einem Krieg gegen die schwarze Bevölkerung sprach.
Neben Bullen wurden auch Journalisten und Personen angegriffen, die Fotos und Videos machen wollten. Vermutlich ergibt sich daraus die Behauptung, es wäre Jagd auf Weiße gemacht worden
Wie in anderen Städten auch, unterhält die Polizei in Milwaukee Sensoren an Hausdächern um Schußgeräusche aufzufangen. Während der Unruhen will sie 30 Schüsse registriert haben. Für Jugendliche wurde eine Ausgangssperre verhängt.
Der Gouverneur rief den Notstand aus und alarmierte die Nationalgarde.
Die „Revolutionäre Kommunistische Partei“ erklärte, bei den Protesten anwesend gewesen zu sein um eine Revolution unterstützen zu wollen, mit der Gewalt habe man aber nichts zu tun.
Black Lives Matter wurde zwar von den üblichen Haßpredigern beschuldigt die Ausschreitungen inszeniert zu haben, versuchte jedoch wie immer deeskalierend zu wirken.
Bereits am 29. Juni war es beim Sherman Park, in der Nähe des späteren Tatorts, zu Auseinandersetzungen mit Riot Cops gekommen, die ausgelöst wurden als Polizisten einige Kinder angriffen weil die zu laut Musik von ihren Handy laufen liessen. Im Juli schoß der Angestellte der dortigen Tankstelle (die jetzt angezündet wurde) auf schwarze Jugendliche und in einem Vorort erschossen die Bullen diesen Sommer Jay Anderson.