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Bei den Protesten gegen PEC 241/55 in Porto Alegre (25.11. & 13.12. 2016)

Sie wollen das wir jeden Tag früh aufstehen um jeden Tag zu arbeiten und wenn möglich bis ans Ende unseres Lebens … Für was? Wir haben schon verstanden und wir werden es nicht akzeptieren.

Die Zerstörung der Erde und von allem Lebenden um es in Geld zu verwandeln, ist das Gesetz. Die Gesetze, die zusammen die Verfassung bilden, die die Bibel des Staates ist, der Demokratie, sind eine Reihe von Verträgen und Auflagen von Politikern, Eigentümern, den Reichen, Kapitalisten und falschen Kritikern. Alles, was von ihr kommt, ist schädlich für die Freiheit.

Das Parlament ist eine Höhle und aus ihm wird immer ein Wille kommen ein Canga (Anm. d. Übers.: Canga ist ein Mehrzweck-Stück Stoff auch bekannt als Sarong, das oft in Brasilien anstelle eines Handtuches verwendet wird) unter dem menschlichen Kollektiv zu sein, dass in dem von dem brasilianischen Staat kontrollierten Gebiet lebt. Im permanenten Brandschutz, den die Regierung gegen die Bevölkerung aufrechterhält, ist das neue Verfassungsänderungsprojekt PEC 241/55 ein Mörser. Es ist der rohste Ausdruck der Macht: Wir kommandieren, du gehorchst, arbeite! Und es kommt noch mehr, die neue Regierung bleibt ein Feind wie alle ihre Vorgänger, ausgefeilter in ihrem gierigen Angriff gegen die Bevölkerung und das Land, gegen alles.

Als wir eintrafen war der Krieg schon erklärt, wir verweigerten einfach den Gehorsam und friedfertiges Verhalten. Bei den Protesten gegen PEC 241/55 in Porto Alegre (25.11. & 13.12. 2016) weiterlesen

Aktion, 3 Jahre nach dem Tod (im Kampf) von Sebastián Oversluij

Santiago-Chile, 7.12.2016: Salida an der UMCE (ehenmals pädagogisches Institut), Barrikaden, Transparente, Flugblätter und Angriffe mit Molotow-Cocktails auf das Pack von Cabanierxs, als Erinnerung an Pelao Angry und für die politischen Gefangenen. Währendessen kam es auch an der JGM (Universität von Chile) zu Auseinandersetzungen.

Die Flugblätter sagen:

Sebastián Oversluij, mit jeder direkte Aktion gewinnen wir deine Erinnerung zurück. Diesen 11. Dezember sind es schon drei Jahre her, seit deinem Tod im Kampf, mit Feuer antworten wir auf jeden gefallenen Gefährten.

Freiheit für die GefährtInnen des PDI-Falles, Tamara Sol und alle GefährtInnen, die sich, verschleppt durch den Polizeistaat, im Knast befinden.

Feuer den Gefängnissen!
Kein Vergessen, ebenso kein Vergeben!
Der Kampf geht weiter, stärker als bisher!

Athen: Bekennung zur Teilnahme an den Straßenkämpfen des 19. Oktober

geklaut von contrainfo:

Mittwochnacht, den 19. Oktober, nahmen wir und viele andere Gruppen und Individuen an den Straßenkämpfen rund um das Polytechnio in Exarchia teil. Sie hielten mehrere Stunden an und beinhalteten kontinuierliche Angriffe mit Molotovs, Steinen und Feuerwerk gegen die Polizeieinheiten für Aufstandsbekämpfung (MAT).

Straßenkämpfe, in all ihren Formen (Verlassen der Universitätsräumlichkeiten mit brandstiftenden Mitteln, Ausschreitungen bei Demonstrationen, etc.), sind Teil eines polymorphen, anarchistischen Angriffs gegen die Macht und die aufgezwungene Wirklichkeit.

Wegen ihrer charakteristischen Merkmale sind sie eine der effektivsten Wege, den Konflikt zwischen Anarchie und der Welt der Macht aufzuzeigen. Wir unterstützen deshalb die Verbreitung dieser und aller anderen Arten von Kämpfen, die darauf abzielen zu destabilisieren und Chaos zu verbreiten, bis das Bestehende zusammenbricht.

Wir wollen uns nicht auf eine Routine des Anti-Bullen-Hasses beschränken. Neben den Angriffen auf die Bullen fördern wir die Praxis, Strukturen und Symbole der Herrschaft anzugreifen. Diese reichen von offensichtlichlichen Zielen, wie Banken und Ministerien, bis zu den urbanen Elementen, die der normalen Funktion der Metropolen dienen: (Straßenschilder, Ampeln, Kameras, Busstationen) und auch die Repräsentationen, Symbole und Idole der Macht in Form von Ikonen, Monumente und Statuen.

Gleichzeitig sind Barrikaden und Angriffe auf die öffentlichen Verkehrsmittel (Busse, O-Busse, U-Bahnen …ohne Fahrgäste darin) Formen, welche den Fluss von Menschen und Rohstoffen unterbrechen. Auch Sabotage gegen den Staat und an privaten Firmen, welche diesen Fluss verwalten, sind Teil davon.

Diese Symbole und Strukturen repräsentieren oder haben eine Funktion der autoritären Zivilisation, die wir zerstören wollen. Deshalb werden sie immer ein Ziel für uns sein.

Wir sehen anarchistische Gewalt nicht als Opferbereitschaft oder eine revolutionäre Verpflichtung, stattdessen entmystifizieren wir sie und verwandeln sie in eine Banalität. Wir benutzen sie auf eine spielerische Weise und machen sie für jede*n zugänglich, ohne Professionalismus oder Auflagen.

Kein Akt der Rebellion ist sinnlos!

Aufstände überall!

Stärke den Gefangenen und den Verfolgten!

-Einige Kinder mit Kapuzen

Zwei Menschen wurden leider festgenommen und dem Haftrichter vorgeführt, laut TV-Nachrichten auch ein italienischer Genosse.

Über die Unruhen in Charlotte

In Charlotte hat die Ermordung eines Afroamerikaners (Keith Scott) am 20. September Krawalle ausgelöst, doch es kommt noch schlimmer: Während den Krawallen wurde ein weiterer Afroamerikaner (Justin Carr), mit einem Schuss in den Kopf, ermordet. Beide Morde haben eine Spirale aus Repression, spontanen Organisationsformen und Revolten hervorgebracht.
Letztere sind besonders interessant, weil sie nicht nur Bankenviertel, Privateigentum, Symbole des Kapitalismus und die Polizei konsequent angreifen, sondern nach Möglichkeiten suchen um die Momente der Revolte zu intensivieren, d.h. es werden Möglichkeiten gesucht um die Dynamik der Revolte zu verbreiten und sie vor den Lügen und den rekuperativen Intentionen der Reformisten, Pazifisten, Priester, Journalisten, Linken, Sozialarbeiter und sonstigen Verächter der Revolte, zu schützen.


 
Die generalisierte Unzufriedenheit, die sich durch die Revolte von Ferguson wie ein Flächenbrand verbreitete, Über die Unruhen in Charlotte weiterlesen

Kurznachrichten aus Santiago

Während einer Aktionswoche Anfang September wurde an den Pinochet Putsch 1973 erinnert. In der direkten Umgebung der Schule Manuel Barros Borgoño im Zentrum Santiagos errichteten Schüler*innen Barrikaden und griffen Bullen an, die als „elende Lakeien, das bürgerliche Eigentum beschützen“, wie es in einer verbreiteten Erklärung heißt.

Am 06. September flogen Molotovs und Steine gegen Carabinero – Spezialeinheit FF. EE. und Barrikaden auf der Straße San Diego direkt vor der Schule. Das gleiche geschah am 08. September und auch am 13. wobei ein Jugendlicher von Motorradbullen angefahren wurde und acht Jugendliche verhaftet wurden. Auch am 15. September gab es hier Randale, wie eine Woche zuvor ebenfalls vor der Schule Darío Salas.
Weiter gings am 4. Oktober 2016, Vermummte errichteten Barrikaden vor der UMCE (ehemalige Pädadogische Universität in Macul con Grecia) aus Solidarität mit den Kriegsgefangenen. Sie stießen mit den Henkern der Spezialeinheiten der Carabineros zusammen.
Ein Transparent wurde aufgehangen mit dem Slogan: „Nichts ist zu Ende – Alles geht weiter“, Parolen wurden gerufen: „Kontinuität im Kampf gegen Knäste – Solidarität muss dauerhaft und aktiv sein!“

Flugblätter wurden verteilt, die zur Unterstützung von Tamara Sol Farías Vegara, Andrés Aravena (Chico), Jean Gutiérrez (Legua) und den “PDI Case” Genoss*innen aufrufen. Der Tag endete ohne Verhaftungen
Am 10. Oktober wurden im Zentrum von Santiago erneut Barrikaden errichtet und Molotovs gegen Bullen geworfen, als diese gewaltsam gegen eine Demonstration zur Unterstützung der Mapuche vorgingen.

Informationen aus Chile sind momentan nicht so einfach zu erhalten weil viele Blogs aus der Region aufgegeben haben, kein Videoaktivismus mehr betrieben wird und manches über Facebook läuft. Die wenigen Berichte aus Santiago, wie zuletzt über die Zusammenstöße am 11. September , verdeutlichen diesen Mangel. Und es gibt zu wenige Übersetzungen aus den sehr guten Broschüren, wie zum Beispiel La Bomba.
Anarchistische Zusammenhänge in Chile sind seit einiger Zeit in einem Kreislauf von Repression und Antirepression stecken geblieben; es gibt Gefangene für die etwas unternommen wird, was neue Gefangene produziert. Die weiterhin laufenden militanten Bildungsproteste sind nicht anarchistisch geprägt und werden ausserhalb Chiles kaum registriert.

Erfolgreicher Angriff auf staatliche Killer in Viry-Châtillon

Viry-Châtillon ist eine Kleinstadt, 30 Kilometer südlich von Paris. In den vergangenen Jahren haben hier die Spannungen zwischen meist jugendlichen Anwohner*innen und der Polizei zugenommen. Besonders im Viertel « la Grande Borne » kam es mehrfach zu Auseinandersetzungen. Am 8. Oktober wurden hier zwei Streifenwagen mit Steinen und Molotov Cocktails angegriffen.

Die Bullen hatten vor einem dortigen Supermarkt Stellung bezogen, wie immer auf der Suche nach Opfern. Doch an diesem Tag kamen zur Mittagszeit ungefähr 15 Vermummte und zündeten die Fahrzeuge an. Dabei wurden alle vier Bullen verletzt, zwei davon schwer.

Jetzt ist die Aufregung groß in Frankreich und die üblichen Forderungen nach einem härteren Staat werden laut. Aber geht es überhaupt noch härter? Regelmäßig sterben dort Menschen in den Händen der Polizei, werden erschossen, erschlagen oder überfahren. Kein Krawall bei einer Demonstration endet, ohne das jemand ein Auge verliert oder andere schwere Verletzungen durch Flash Balls oder andere Granaten erleidet.
Niemand ist gezwungen Schwein zu werden – niemand muss für immer Beute staatlicher Gewalt bleiben.

Warum dieser Hass?

Zehn Jahre nach dem 1. Mai 87 kam dieses Agitprop-Video aus dem Antifa Spektrum. Jetzt, sieben Monate vor dem 30. Jahrestag des Kreuzberger Aufstands, wurde eine Kopie in schlechter Qualität erneut hochgeladen.

Alles nur Riot Porn schimpfen die, die noch nie den befreienden Moment und die Ästhetik einer ausufernden Straßenschlacht erlebt haben. Aber wie kann es weitergehen mit dem inzwischen zum poserhaften Ritual reformistischer Gruppen und besoffener Touris verkommenen Tag?
In der Hoffnung zeitgemäße Mobilisierungen für den 1. Mai 2017 hier verbreiten zu können…