Die Rede von Michelle Bachellet am 21. Mai zur Lage der Nation vor der Nationalversammlung wurden von harten Zusammenstößen auf den Straßen von Valparaiso begleitet. Der sogenannte Kongress tagt in der kleinen Weltkulturerbe Stadt weil der Staat in Santiago den Druck der Straße fürchtet. Diese jährliche Demonstration endet fast immer mit Krawallen.
Die Demonstration wurde von Schüler*innen und Studierenden genutzt, um nach der gewaltsamen Auflösung der Bildungsproteste vor einem Monat ( Video) ihre Wut zu zeigen.
Auch die Fischer waren zahlreich vertreten, ihr Widerstand gegen den ökologischen Terror großer Konzerne gegen ihre Lebensgrundlagen hatte bereits Anfang Mai auch zu Unruhen in Santiago geführt, ( Video ). Ehemalige Gefangene der Pinochet Diktatur, die seit dem 18. April einen Hungerstreik durchführen, waren ebenso anwesend wie Gewerkschaften und Anarchist*innen.
Irgendwann griffen die Carabineros die Demo an – oder umgekehrt, jedenfalls ist ein Wachmann dabei ums Leben gekommen, nach unterschiedlichen Berichten durch Rauchvergiftung in einer versehentlich angezündeten Apotheke oder in einem Gebäude der Policia Municipal. Die Geschäfte und Behörden im Zentrum trugen einige Schäden davon, während die Pacos großzügig giftige Chemikalien aus ihren Jeeps versprühten:
Vor einem Jahr waren in Valparaiso zwei Studenten bei einer Demonstration von einem Ladenbesitzer erschossen worden.