Archiv der Kategorie: Griechenland

Für einen Schwarzen Dezember

Für eine neue, kämpferische Position des anarchistischen Aufstands – Für einen Schwarzen Dezember

von Panagiotis Argriou (CCF) & Nikos Romanos

(Übersetzung aus dem Englischen (Nov. 2015) Der Aufruf kommt von zwei griechischen Anarchisten, welche zur Zeit im Gefängnis sind.)

I hate the individual who bends his body under the weight of an unknown power, of some X, of a god.
I hate, I say, all those who, surrendering to others, out of fear, out of resignation, a part of their power as a man, are not only crushed themselves but crush me, and those I love, under the weight of their frightful cooperation or their idiotic inertia.
I hate, yes, I hate them, for I sense it, I do not bow before the officer’s braid, the mayor’s sash, the capitalist’s gold, moralities or religions; for a long time I have known that all of this is just baubles that can be broken like glass.

Joseph Albert (Libertad)

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Athen: 12. Nov. Generalstreik

Am 12. November 2015, fand in Griechenland der erste große Generalstreik statt, seit vor 10 Monaten die linke Partei Syriza und die rechtspopulistische Partei an die Macht kamen. Antagonistische, anarchistische und sozialrevolutionäre Gruppen, wie die Anarchistische Vereinigung – für die Anarchie und für den Kommunismus, hatten zu einer Auftaktdemonstration ab 11 Uhr ab Mouseio (Archäologisches Museum) neben der Polytechnik-Uni an der Patission Straße, bei Exarchia, aufgerufen.

Interessanterweise schloss sich auch die derzeitige Regierungspartei SYRIZA dem Generalstreik an, was im Vorfeld zu Verwirrungen führte, da eben jene Partei, die die härtesten Sparauflagen seit Monaten nun durchboxt, gegen sich selber demonstriert.

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Hoffnungsfunken in städtischen Wüsten

Wie immer ist alles Scheiße. Oberflächlich betrachtet vielleicht. Bei genauerem Hinsehen fallen kleine Funken auf, die ohne voneinander zu wissen, in den verwüsteten Zentren unserer Feinde aufleuchten. Einige Beispiele von Ende September/ Anfang Oktober zusammengetragen:

22.September in Gazi/Istanbul, Gedenken an Aziz Güler wird von Bullen angegriffen, Leute verteidigen sich.

In Athen werden am 26. September Bullen vor dem Polytechnikum angegriffen.

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In Athen wird es heiß

Während einige machtverliebte Gruppen in Deutschland immer noch die Politik der Regierung aus Syriza und Anel rechtfertigen, kippt in Athen langsam die Stimmung. Ob sich das Vorgehen von Tsipras als „Verrat“ bezeichnen lassen muß oder als Schizophrenie, spielt keine Rolle. Nein bedeutet Ja, ein normaler Vorgang in der Demokratie, zu dem auch schon alles gesagt wurde.

Bei einer OXI-Demonstration am 3. Juli für das Referendum der Regierung, liefen auch Leute mit, denen zugetraut wurde, eventuell nicht an der Abstimmung teilzunehmen und dissidente Positionen zu vertreten, eben jener Flügel der Antiautoritären, der seit Amtsantritt von Syriza eher mäßigend wirkte. Dieser Block wurde von DELTA Einheiten angegriffen, deren Suspendierung ein Wahlversprechen von Syriza war:

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Gegen das Vergessen

Suche nach den Ansätzen einer anarchistischen Strömung im Widerstand gegen die Junta in Griechenland und die ersten Jahre danach

Prolog
Im November 2014 trafen sich aus Anlass des 41. Jahrestages der Niederschlagung des Aufstands gegen die griechische Militärdiktatur, zahlreiche Menschen im Athener Polytechnio. Eingeladen hatte die Gruppe Anarchistisches Archiv. Thema der Veranstaltung war der anarchistische Einfluss auf den Protest der Student*innen am 17. November 1973 und die Frage ab welchem Zeitpunkt überhaupt Anarchist*innen die politische Bühne in Athen betreten haben.

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Zwischen Spaltung und Auftrieb – anarchistische Bestrebungen gegen Syriza

Wenige Tage nach der Regierungsübernahme von Syriza, ereignete sich am 6. Februar im Athener Stadtteil Exarchia ein Vorfall, der die Konflikte innerhalb der anarchistischen Bewegung Griechenlands sichtbar werden ließ.

Ein einzelnes Polizeifahrzeug hatte an diesem Abend gegen das weithin akzeptierte Verbot normaler Streifentätigkeit in diesem Gebiet verstoßen und sich in die Spiridon Trikoupi Straße begeben, um einen Streit unter Autofahrern zu klären. Zwischen Spaltung und Auftrieb – anarchistische Bestrebungen gegen Syriza weiterlesen

Gedenken und Rituale – für die Entwicklung der Gewalt

Solange es Widerstand gibt, sterben AktivistInnen und Unbeteiligte auf den Straßen und in den Zellen der kapitalistischen Ordnung. Die Reaktionen auf diesen Krieg, der uns auch in den europäischen Metropolen und manchmal noch auf dem Land aufgezwungen wird, sind regional bedingt sehr unterschiedlich. Der Tod von Rémi Fraisse hat in Frankreich zu wilden Protesten geführt, einiges ist hier zusammengefasst.

Der Grund warum wir uns damit genauer befassen wollen, Gedenken und Rituale – für die Entwicklung der Gewalt weiterlesen