30 Jahre nach der Ermordung der Brüder Rafael und Eduardo Vergara Toledo durch Carabineros, begingen AnwohnerInnen von verschiedenen Vierteln in Santiago am 29. März den „Tag des jungen Kämpfers“.
Bereits am 25. März wurden in Valparaiso und Santiago die Bullen aus Universitäten heraus angegriffen. Am 27. März gab es in Santiago Auseinandersetzungen an einer Schule und in Concepcion wurde nach Krawallen dreizehn Menschen verhaftet. Auch am 28. März gab es in Teilen Santiagos Barrikaden und in der Poblacion San Bernardo wurde das 14. Komissariat angegriffen
An diesem Tag hatten Spezialkräfte der Policía de Investigaciones im ganzen Stadtgebiet Razzien nach „Verdächtigen“ durchgeführt und dabei 134 Menschen präventiv festgenommen. Damit sollte der jährlich stattfindende Protest an diesem Datum geschwächt werden.
Diese Rechnung ging nicht auf, in der Nacht zum 29. März errichteten AnwohnerInnen in den Poblaciones San Bernardo Barrikaden, in La Granja wurde ein Bus der Transantiago angezündet. Am folgenden Abend breiteten sich Unruhen in den Vierteln Villa Francia (Ort der Ermordung der Vergara Brüder), Pedro Aguirre, San Bernardo und La Granja aus.
Bei den Auseinandersetzungen wurde im Viertel Pedro Aguirre Cerda ein Carabinero erschossen; ein Jugendlicher, der dafür festgenommen wurde, bestreitet die Tat.
Bei Estación Central sind weitere Beamte verletzt worden. In den Medien ist eine Debatte ausgelöst worden, womit die Beteiligung von zahlreichen Kindern an den Kämpfen gegen die Bullen zu erklären sei. Die anarchistische Bewegung hält sich mit Stellungnahmen zu den Ereignissen bisher zurück.
https://www.youtube.com/watch?v=dS_koz_CJSM
Chile ist in den letzten Wochen von einigen Naturkatastrophen heimgesucht worden. Über diese wird jetzt versucht die nationale Identität zu stärken, indem besonders über Twitter verbreitet wird, die echten „Jungen Kämpfer“ würden bei Aufräumarbeiten in den Katastrophengebieten helfen.