Am 12. November 2015, fand in Griechenland der erste große Generalstreik statt, seit vor 10 Monaten die linke Partei Syriza und die rechtspopulistische Partei an die Macht kamen. Antagonistische, anarchistische und sozialrevolutionäre Gruppen, wie die Anarchistische Vereinigung – für die Anarchie und für den Kommunismus, hatten zu einer Auftaktdemonstration ab 11 Uhr ab Mouseio (Archäologisches Museum) neben der Polytechnik-Uni an der Patission Straße, bei Exarchia, aufgerufen.
Interessanterweise schloss sich auch die derzeitige Regierungspartei SYRIZA dem Generalstreik an, was im Vorfeld zu Verwirrungen führte, da eben jene Partei, die die härtesten Sparauflagen seit Monaten nun durchboxt, gegen sich selber demonstriert.
Vor allem die Presse wurde vorher angehalten, so wenig wie möglich zu berichten, was aufgrund der brennenden Straßen nicht mehr möglich ist.
Schon ab mittags gab es dann die ersten Parolen-Sprühereien gegen Banken und Staatsgebäude, gesmashte Scheiben und am Syntagma Platz beim Regierungsparlament dann die ersten Auseinandersetzungen mit den Bullen. Steine, brennende Mülltonnen und Molotov Cocktails.
Im Stadteil Kaisariani wurde mittags ein AB Supermarkt geplündert um die Beute an Flüchtlinge zu verteilen.
Die ungefähre Parole „Nein muss auch nein heissen“ wendet sich gegen das einknicken der Syriza Regierung gegenüber den harten Sparauflagen der EU, gegen das einknicken gegenüber der NATO und gegenüber dem Schäuble-Deutschland. Nachdem es vor der Wiederwahl der Syriza-An.el Regierung ein deutliches „OXI – NEIN!“ bei der Volksabstimmung gegen die EU-IWF/Troika Pläne gab sind viele BürgerInnen enttäuscht worden und die Anarchistischen/Sozialrevolutionären Gruppen greifen diese Wut auf.
Seit Monaten und in den letzten Tagen und Wochen gab es innerhalb der Anarchistischen Bewegung verstärkte Diskussions- und Vereinigungsprozesse hin zu einer neuen sozialrevolutionären Bewegung. Unter anderem gründeten vor ein paar Tagen verschiedene Anarchistische Gruppen aus Athen, Thessaloniki und Patras die „APO“ – die Anarchistische Politische Organisation – für die soziale Revolution – für die Anarchie und den Kommunismus.
Die Anarchistische Versammlung für die soziale Befreiung und die Befreiung der Klassen, anarchistische HausbesetzerInnen und Nachbarschaftsinitiativen, die AnarchistiInnen für die Anarchie und den Kommunismus, die Anarcho-Kommunistinnen in der Klassengegenoffensive gegen die EU-Versammlung sind einige der gemeinsamen Bündnisse die derzeit ähnliche Debatten führen.
In Abgrenzung gegen reformistische Tendenzen innerhalb der antagonistischen, anarchistischen und antiautoriären Bewegung und für eine fokussierte Neuorientierung der anarchistischen Bewegung. Seit der Übernahme der Macht durch Syriza-An.el gab es bei vielen erstmal eine lange Phase des sich orientieren müssens. Eine Einordnung der aktuellen Verhältnisse in eine übergreifende politische Analyse und Klassenanalyse. Um dann gestärkt in die neuen Kämpfe, einer neuen Massenmobilisierung, hin zu einer revolutionären Überwindung des Staates gehen zu können.
Die linke Partei Syriza wird vorgeworfen Illusionen geschührt zu haben. Dabei sei es nur um eine angeblich demokratische Restaurierung – Wiederherstellung des Souveränen Staates/Parlaments gegangen. Und es gehe um eine leistungsorientierte Verwaltung um Reichtum umverteilen zu können.
Insgesamt ist die aktuelle Regierung aber aus Sicht der Anarchistischen Bewegung nur ein wesentliches Bindeglied in der Kette des gesamten „Krisenmanagements“ zum Vorteil der Bosse – es geht um die „Humanistische Abfederung“ der Umverteilung von oben nach unten. (Anarchistische Vereinigung – Für Kommunismus und Freiheit – Für Anarchie).
Dagegen solle jetzt die Organisierung gesetzt werden, und ein Kampf der zeigt, dass es nur möglich ist mittels Kampf das System des kapitialistischen Staates – die Ausbeutung und die Unterdrückung zu beenden.